pehnt_BibliothekManch­mal ste­ht der Titel für die Autoren schon von Anfang an fest, manch­mal find­et er sich erst ganz am Schluss. Bei­des hil­ft jedoch wenig, wenn der Ver­lag andere Vorstel­lun­gen darüber hat, was beim Lesepub­likum ankommt und sich gut verkauft. In der Bib­lio­thek der ungeschriebe­nen Büch­er erzählen 71 Schrift­stel­lerin­nen und Schrift­steller von ihren Erfahrun­gen mit Titeln, die es nicht aufs Cov­er geschafft haben –oder sie fab­u­lieren über Büch­er, die zwar einen ver­heis­sungsvollen Titel, aber noch keinen Text haben.

Grafik­er und Designer­in­nen zweier Hochschulen haben dafür gesorgt, dass die virtuellen Romane und Pro­jek­te wenig­stens einen bun­ten Buchum­schlag bekom­men. Was zwei befragte Autoren zu ihrer Idee ein­er «Antholo­gie der nicht erschiene­nen Büch­er» notieren, passt auch für den fan­tasievoll gestal­teten Band als Ganzes: «Wer geglaubt hat, die Lit­er­atur beste­he nur aus veröf­fentlicht­en Büch­ern, wird hier eines Besseren belehrt.»

Daniel Ammann

Erschienen in: Akzente 3 (2015): S. 35.


Die Bib­lio­thek der ungeschriebe­nen Büch­er. Zusam­menge­tra­gen von Annette Pehnt, Friede­mann Hold­er und Michael Staiger. München: Piper, 2014. 223 Seiten. 

Schreibe einen Kommentar