Ein verschrobener Lehrer mit Flair für Sprachgeschichte und nordische Mythen besucht für sein Leben gern Beerdigungen. Da er die Verstorbenen nicht persönlich kennt, denkt er sich einfach Geschichten aus und gibt sich bei den Traueressen als vertrauten Freund der Fremden aus. Doch das ist nicht die einzige Marotte des einsamen Ich-Erzählers in Jostein Gaarders …
Continue reading Sprechende HandpuppenÜbersetzungen sind ein Glück – aber immer auch Glückssache. Es ist eine Freude, dass es sie gibt, und ebenso, dass immer wieder neue entstehen. Die vielen Neuübersetzungen bringen allerdings ein Problem mit sich, wenn die aktuelle Übertragung um jeden Preis vom bisherigen abweichen will. Man denke an den Kleinen Prinzen und den Satz: «Man begreift …
Continue reading Auf ein Wort: Was ist falsch am falschen Hund?Nach längerer Pause ist wieder ein «HC Award for Special Achievement in Literary Fiction» zu vergeben. Diesmal geht die «Mister Write»-Trophäe an Jürg Seiberth für seine klinisch-kühle Superzeitlupe in Kollers Handschuh. CSI lässt grüssen. Zur Autorenlesung geht es hier. Seiberth, Jürg. Kollers Handschuh. Ein Kriminalroman. Winterthur: Vidal, 2012. 241 Seiten. (vergriffen) Neuausgabe im Taschenbuch: St. Gallen: Magoria …
Continue reading Special Effects in Literary Fiction: «Mister Write» goes to …Ich nehme den 200. Todestag der britischen Autorin Jane Austen zum Anlass, ihren ersten Roman Sense and Sensibility (1811) in der Neuübersetzung von Andrea Ott (Manesse) zu lesen. Für einen Vergleich mit bisherigen Übertragungen bietet sich schon der erste Satz an: «The family of Dashwood had been long settled in Sussex.» Ins Rennen steigen Ruth Schirmer (ebenfalls …
Continue reading Jane Austen für Kopf und Herz«Ich würde gern so malen können, wie du schreibst», sagt Paul Cézanne (im Film Cézanne et moi) zu seinem Freund Émile Zola. Und vierzig Jahre später schreibt Ernest Hemingway an Gertrude Stein und Alice B. Toklas, dass er Landschaften so beschreiben möchte, wie Cézanne sie malt.
Continue reading Malen und SchreibenSpielfilme über Schriftsteller und das Schreiben gibt es zu Hauf. Aber meistens wird in diesen Filmen wenig bis gar nicht geschrieben.In kurzen Sequenzen hämmern Autorinnen und Autoren auf die Tasten der Schreibmaschine oder kritzeln in einem Schreibanfall Papiere voll. Über die langwierigen und wechselhaften Schreibprozesse und darüber, wie ein guter Text entsteht, ist aus solchen Annäherungen in der Regel wenig zu erfahren.
Continue reading Genie am Werk«Und im Fernsehen, das auf Kanal 1 geschaltet war, erklärte irgendjemand in weißer Schürze, wie man Rinderhüftrouladen mit Teriyaki-Soße zubereitet.»
Continue reading Fernsehzitate #4: Eshkol Nevo«Wenn ich an der Schreibmaschine sitze, stören mich die klopfenden Arbeiter nicht, im Gegenteil: wir arbeiten.»
Max Frisch, «Montauk»