Immer wenn in einem Nachrichtenbeitrag oder in einem Sachbuch von Billionen die Rede ist, werde ich unsicher. Belaufen sich die Kosten tatsächlich auf eine Billion Dollar oder haben wieder einmal die falschen Freunde bei der Übersetzung mitgemischt?
Continue reading Millions and milliards …Philipp Mayer. 300 Tipps fürs wissenschaftliche Schreiben. UTB 4311. Paderborn: Schöningh, 2015. 138 Seiten. Alle paar Wochen – so fühlt es sich an – erscheint ein neuer Ratgeber zum wissenschaftlichen Schreiben im Studium. Die durchwegs gut gemeinten Handreichungen beschäftigen sich mit der Vorbereitung und Strukturierung schriftlicher Arbeiten, der Literaturrecherche, dem Ausformulieren des Textes und der …
Continue reading Trittsteine zum effizienten SchreibenPaul Auster lässt seinen hintergründigen Roman über menschliches Schicksal, Parallelwelten und die unbändige Kraft des Erzählens mit einem Satz von Rose Hawthorne enden: «… die wunderliche Welt dreht sich weiter.»
Continue reading Der letzte Satz: «Mann im Dunkel» von Paul AusterEnde. Schluss. Fertig. Aus! So wollte ich schon immer beginnen …
Continue reading Begin with a Bang!Fast hätte ich mein publizistisches Jubiläum vergessen. Vor dreissig Jahren hatte ich meine erste kleine Veröffentlichung.
Angefangen hat alles mit einem «Kunststück».
In Kurt Vonneguts Roman Slaughterhouse-Five (1969) wird die Hauptfigur Billy Pilgrim auf den Planeten Tralfamadore entführt. Die liebenswürdigen Ausserirdischen sind «two feet high, and green, and shaped like plumber’s friends». In der deutschen Übersetzung von Kurt Wagenseil aus dem Jahr 1972 und in der Neuausgabe von 2010 heisst es an dieser Stelle, dass die Tralfamadorianer …
Continue reading Die Freunde von KlempnernWir hoffen immer auf die beste und ultimative Übersetzung. Aber die gibt es nicht. Oder allenfalls nur für den Moment. Deshalb brauchen gute Bücher mehrere oder sogar ganz viele Übersetzungen. Der galoppierende Flaubert war nur ein Beispiel. Als ich 1993 an der Übersetzung von David Lodges The Art of Fiction arbeitete, war das Internet noch …
Continue reading Übersetzen schärft die SinneUnsere Sinne sind ein Tor zur Welt. Wenn sie ausfallen, entschwindet ein Stück Wirklichkeit. Wie sich der Verlust einzelner Wahrnehmungen auswirkt, führt Regisseur David Mackenzie in seinem poetisch‑apokalyptischen Film Perfect Sense (GB 2011) drastisch vor Augen. In Glasgow und rund um den Globus tauchen immer mehr Menschen auf, die ihren Geruchssinn verloren haben. Die Epidemiologin …
Continue reading Von SinnenAm liebsten ist es mir, wenn die Poesie wie eine Perle in der Prosa prunkt. Verborgen, damit ich sie beim aufmerksamen Lesen entdecke. Flaubert macht es in seiner Madama Bovary (1857) so: «Charles, à la neige à la pluie, chevauchait par les chemins de traverse.» Elisabeth Edl weist im Kommentar ihrer hochgelobten Übersetzung (Hanser, 2012) …
Continue reading Charles Bovary galoppiert