Fiktion kann mit der Zeit umspringen, wie sie will. Zeitverläufe werden beim Erzählen nicht nur gedehnt und gerafft oder durch Rückblenden und Vorgriffe unterbrochen. In F. Scott Fitzgeralds Novelle Der seltsame Fall des Benjamin Button (dt. v. Christa Schuenke; Orig. The Curious Case of Benjamin Button) kommt ein Kind in Gestalt eines siebzigjährigen Greises zur Welt …
Continue reading Die Zeit im Rückwärtsflug – Mister Write goes to …Stil
Der dritte «HC Award for Special Achievement in Literary Fiction» (benannt nach dem schweizerisch-kanadischen Literaturwissenschaftler Herman Couzens) geht an Julia von Lucadou für den Prolog in ihrem Roman Die Hochhausspringerin (Berlin: Hanser, 2018). Was ist an diesem Romananfang so bestechend und aussergewöhnlich? Als die Autorin im Rahmen von Stadtlesen St. Gallen am 11. August aus …
Continue reading Auktorial-suggestive Audiodeskription – Mister Write goes to …Das Tautogramm ist ein Text, in dem alle Wörter mit dem gleichen Buchstaben beginnen. Alle. Ausnahmslos. Also aufgepasst! Zum ersten Mal bewusst auf ein Tautogramm gestossen bin ich in David Lodges Ausführungen in The Art of Fiction (Penguin 1992), das ich für den Haffmans Verlag übersetzen durfte. In Kapitel 22 weist Lodge unter anderem auf …
Continue reading Alles auf A. Oder: T wie TautogrammGleichstellung: Ist geschlechtergerechte Sprache möglich? Beitrag für die Zeitschrift «inside» in der Rubrik ‹Blickwinkel›.
Continue reading GenderspracheMan weiss nicht, wie das kommt: Manche Wörter mag man halt lieber als andere. Während eine Kollegin die Floskel «allenfalls» nicht ausstehen kann, gehört es bei mir zu den häufig verwendeten Vokabeln. Ein anderer Kollege ärgert sich regelmässig, dass die Leute zunehmend «gern» statt «bitte» sagen. Wenn ich Wörter an den Pranger stellen könnte (um …
Continue reading Auf ein Wort: einheimsenScreenshot aus Heidi (Alain Gsponer 2015) Beim Lesen ist mir immer mal wieder aufgefallen, wie da und dort die Staubpartikel im Sonnenlicht tanzen. Ein vertrautes Bild, das durch die häufige Verwendung seine Originalität, aber nicht seinen Reiz eingebüsst hat. Hier eine Auswahl meiner Fundstücke: «Streifen und Flecken von Sonnenlicht, das durch ein Fenster weiter oben fiel, …
Continue reading Licht und StaubUnvollständige Sätze? Riesenprobelm. Weil meist unverständlich. Bringt also nichts. Nur als Beispiel: Verb fehlt. Selten vielleicht. Kommt aber vor. Deshalb Vorsicht! Alles klar? Dann los.
Continue reading Gebrochene Gebote #4 – Keine unvollständigen Sätze!In his talk with Karl Ove Knausgaard at a Guardian Live Book event earlier this year, interviewer John Mullan elaborates on «the importance of circumstantial detail» in literature – not just in Knausgaard’s autobiographical series of novels, but ever since the inception of the British novel in the 18th century. To conjure up and create presence Knausgaard resorts to …
Continue reading The Importance of Circumstantial DetailWas soll man über Klischees sagen, das nicht schon tausendfach gesagt wurde? Am besten wir machen einen weiten Bogen um sie, meiden sie wie die Pest und lassen ein für allemal die Hände davon, bevor wir uns noch die Finger verbrennen. Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Guter Rat ist hier teuer. Doch last but not least hat …
Continue reading Gebrochene Gebote #3 – Finger weg von Klischees!Zeit und Druckerschwärze, die wir beim Schreiben mit Abkürzungen sparen, können den Text sperrig oder unzugänglich machen. Lesen wird zum Hindernislauf. Also Finger weg von Abkürzungen und Sonderzeichen!
Continue reading Gebrochene Gebote #2 – K. Abk. u. Sonderz.