Man weiss nicht, wie das kommt: Manche Wörter mag man halt lieber als andere. Während eine Kol­le­gin die Floskel «allen­falls» nicht ausste­hen kann, gehört es bei mir zu den häu­fig ver­wen­de­ten Vok­a­beln. Ein ander­er Kol­lege ärg­ert sich regelmäs­sig, dass die Leute zunehmend «gern» statt «bitte» sagen.

Wenn ich Wörter an den Pranger stellen kön­nte (um es scharf rich­t­end zu for­mulieren), so wäre das umgangssprach­liche «ein­heim­sen» bes­timmt ein val­abler Kan­di­dat. Leben und leben lassen gilt auch für die Sprache, aber es stört mich eben doch, wenn es in den Nachricht­en ständig heisst, jemand habe den Oscar oder irgen­deine andere Trophäe «einge­heimst». Die dumme Phrase hat für mich einen abw­er­tenden Beigeschmack. Sollte ich allen­falls mal einen bedeu­ten­den Preis gewin­nen, so hoffe ich sehr, dass ich ihn ver­di­en­ter­massen erhalte – also wed­er ergat­tert, einge­sackt noch einge­heimst habe. Es sei denn, der Preis­richter ist eine Lottofee.

P.S. Es geht auch richtig falsch: Nach den recht­sex­tremen Auss­chre­itun­gen in den USA hat sich der amerikanis­che Präsi­dent nur vage dis­tanziert. Das habe ihm (so Franz Fis­chlin in der Tagess­chau vom 13.8.2017) «zum Teil mas­sive Kri­tik eingeheimst».

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